Erläuterungen zum Kindercup
- Dieser Wettkampf ist Bestandteil des STB-Kernprogramms für Kinder im Alter von 6 bis 10
Jahren. Der Wettkampf ist sportartübergreifend, gilt für alle Kinder dieser Altersstufen und ist
auf Gau- und Landesebene identisch.
- Die Alterseinteilung orientiert sich an der psychomotorischen Entwicklung, der Kinder sowie
deren kalendarischem Alter und ist von nahezu allen Kindern zu bewältigen.
- Diese relativ einfachen Anforderungen müssen vorher gelernt, geübt oder trainiert werden.
Damit können die Voraussetzungen für viele andere Sportarten geschaffen werden.
- Die Anforderungen sind Grundtätigkeiten der "Alltagsmotorik" und zielen vor allem auf die
Ausbildung und Verbesserung der koordinativen und konditionellen Fähigkeiten.
- Die Bewertung ist so einfach gehalten, dass dies auch "fachfremde" Personen (z.B. Eltern)
leisten können. Vor Beginn der Wettkämpfe (Kinderturnfeste u. a. m.) ist eine Einführung
über die Verwendung von Stoppuhr und Bandmaß wichtig und erforderlich. Da Zeit, Weite
und Wiederholung die Bewertungskriterien sind, ist eine objektive Leistungsbeurteilung der
Kinder möglich.
- Der Wettkampf besteht aus einem 8-Kampf. Die Übungen müssen ausschreibungsgemäß
ohne Hilfe der Übungsleiter oder des Partners absolviert werden. Die Anforderungen sind
für Mädchen und Jungen gleich.
- Die genauen Ausschreibungen sind beim STB erhältlich.
- Nicht das einzelne Kind wird als Einzelsieger benannt, sondern die Kinder werden als
Gruppen von etwa gleicher Leistungsbreite geehrt.
Die "GOLDGRUPPE" mit 57 bis 80 Punkte
Die "SILBERGRUPPE" mit 33 - 56 Punkte
Die "BRONZEGRUPPE" bis 32 Punkte.
Bedeutung des Kindercups
Im Alter etwa vom 6. Lebensjahr, bis zum Beginn der Pubertät können die fundamentalen
koordinativen Fähigkeiten (Orientierungs-, Differenzierungs-, Gleichgewichts-, Reaktions- und
Rhythmusfähigkeit) und konditionellen Fähigkeiten (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und
Beweglichkeit) in besonderen, altersabhängigen Abschnitten (sensiblen Phasen) über
Bewegungsfertigkeiten optimal entwickelt und verbessert werden (HIRTZ u. a.).
Die Bedeutung beim Erlernen von umfassenden und vielfältigen koordinativen
Bewegungsfertigkeiten für die Gehirnentwicklung bei Kindern wurde in der neurologischen
Gehirnforschung eindrucksvoll nachgewiesen (SPITZER, HOLLMANN, KUBESCH). Das gilt beim
Erlernen von feinmotorischen Fertigkeiten (z. B. Geige spielen) genau so, wie beim Erlernen der
grobmotorischen Fertigkeiten in den verschiedenen Sportarten, z. B. in den Fachgebieten des Turnens.
Diese Forschungsergebnisse wurden, insbesondere durch die "Mehrfachaufgaben", wie sie in
einzelnen Anforderungen des STB-Kindercup enthalten sind, berücksichtigt. Dies ist einer der
wesentlichsten Gründe warum ein einheitliches Ausbildungskonzept für 6-10-jährige Kinder im STB
ab 2011 eingeführt wird.
Um dies zu verdeutlichen, haben wir sowohl bei den sportartübergreifenden als auch
sportartvorbereitenden Wettkämpfen eine Seite mit Hinweisen und Erläuterungen zu den
Fähigkeiten und vor jeder einzelnen Anforderung "Lern- und Ausbildungsziele" formuliert.
Die Inhalte des STB-Kindercups dürften für nahezu alle 6 bis 10-jährigen Kinder allein zu
bewältigen sein, auch wenn sie nur einmal pro Woche üben. Der Wettkampf ist leicht zu
organisieren und kann auch von Nichtfachleuten vermittelt und bewertet werden.
Wettkämpfe für Kinder
Die wichtigste "pädagogische Botschaft" die Eltern und Trainer ihren Kindern über die Teilnahme
an Wettkämpfen für ihren Lebensweg vermitteln können, lautet:
"Kinder können bei Wettkämpfen lernen, dass sie niemals Verlierer sind, wenn sie sich
mit allen Kräften einsetzen (KRÜGER/SCHARENBERG)."
- Leistungsfähigkeit
Kinder müssen Möglichkeiten haben, ihr Bewegungskönnen und ihre eigene
Leistungsfähigkeit zu erfahren und zu entwickeln. Dies können sie an sich selbst durch üben
und im Vergleich mit anderen Kindern erleben.
- Leistungsbereitschaft
Die Entwicklung der Kinder zur Leistung orientiert sich je nach Neigung, Veranlagung,
Erziehung und Umgebung an drei Größen:
• am Erfolg für sie selbst und an der Bewältigung von Aufgaben
• beim Erfolg über andere, als Sieger der Beste zu sein
• im Erfolg für und mit anderen, als soziales Verhalten
- Leistungstransfer
Die Ausbildung der Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit bei Kindern ist als Transfer auch
ein wichtiger Erziehungsfaktor, damit sie sich später als Erwachsene in unserer
Leistungsgesellschaft bewähren und behaupten können.
Merke: Ohne Sieger (1.Platz)gibt es keine Verlierer (2.Platz und weitere). So betrachtet stellt ein
Wettkampfergebnis für ALLE Teilnehmer eine Motivation dar besser zu werden.
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