Erläuterungen zum Kindercup Turnen
- Dieser Wettkampf ist Bestandteil des STB-Kernprogramms für Kinder im Alter von 6 bis 10
Jahren. Der Wettkampf ist sportartvorbereitend, gilt für alle Kinder dieser Altersstufen und ist auf
Gau- und Landesebene identisch.
- Parallel zum STB-Kindercup, der als sportartübergreifender Grundlagenwettkampf ebenfalls für 6-
10 Jährige Kinder konzipiert ist, die im Verein nur ein- oder zweimal pro Woche turnen, bieten die
Sportarten des STB jeweils für ihr Fachgebiet einen sportartvorbereitenden Wettkampf an.
- Der Kindercup der STB-Sportarten besteht aus 8 Einzelanforderungen, die aus zwei Blöcken
bestehen.
- Den Block I: aus vier Basisaufgaben, die für alle Kinder und alle STB-Sportarten gleich sind,
- Den Block II: aus vier sportartvorbereitende Anforderungen der einzelnen Fachgebiete
- Die "Trennung" in zwei Blöcke soll gewährleisten, dass alle Kinder im STB, unabhängig davon,
welche Sportart sie später betreiben wollen, mit den Basisanforderungen ein Grundpotential an
Leistungsvoraussetzungen in der Wettkampfvorbereitung erwerben, um in ihren Wettkämpfen
möglichst gut vorbereitet und erfolgreich bestehen zu können.
- Im Block I sind mit den vier Inhaltsanforderungen "Mehrfachaufgaben" enthalten, die durch
regelmäßiges Training nicht nur die körperlichen Leistungsfähigkeit der Kinder für den Wettkampf
vorbereiten können, sondern auch ihre Fähigkeiten in koordinativer, konditioneller, konzentrativer
und kognitiv psychischer Hinsicht verbessern sollen.
- Im Block II konzipieren das Fachgebiete Gerätturnen des STB für seine Sportart vier hinführende
Aufgaben, um sie sorgfältig für eine spätere Wettkampftätigkeit vorzubereiten.
- Wie beim STB Kindercup auch, sind die Bewertungen so einfach gehalten, dass auch
"fachfremde" Personen die Leistungen messen, stoppen und zählen können, da keine
bewegungstechnische- oder haltungsmäßige Wettkampfinhalte zu bewerten sind.
Die "GOLDGRUPPE" mit 57 bis 80 Punkte
Die "SILBERGRUPPE" mit 33 - 56 Punkte
Die "BRONZEGRUPPE" bis 32 Punkte.
Bedeutung des Kindercups
Im Alter etwa vom 6. Lebensjahr, bis zum Beginn der Pubertät können die fundamentalen
koordinativen Fähigkeiten (Orientierungs-, Differenzierungs-, Gleichgewichts-, Reaktions- und
Rhythmusfähigkeit) und konditionellen Fähigkeiten (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und
Beweglichkeit) in besonderen, altersabhängigen Abschnitten (sensiblen Phasen) über
Bewegungsfertigkeiten optimal entwickelt und verbessert werden (HIRTZ u. a.).
Die Bedeutung beim Erlernen von umfassenden und vielfältigen koordinativen
Bewegungsfertigkeiten für die Gehirnentwicklung bei Kindern wurde in der neurologischen
Gehirnforschung eindrucksvoll nachgewiesen (SPITZER, HOLLMANN, KUBESCH). Das gilt beim
Erlernen von feinmotorischen Fertigkeiten (z. B. Geige spielen) genau so, wie beim Erlernen der
grobmotorischen Fertigkeiten in den verschiedenen Sportarten, z. B. in den Fachgebieten des
Turnens.
Diese Forschungsergebnisse wurden, insbesondere durch die "Mehrfachaufgaben", wie sie in
einzelnen Anforderungen des STB-Kindercup enthalten sind, berücksichtigt. Dies ist einer der
wesentlichsten Gründe warum ein einheitliches Ausbildungskonzept für 6-10-jährige Kinder im STB
ab 2011 eingeführt wird.
Um dies zu verdeutlichen, haben wir sowohl bei den sportartübergreifenden als auch
sportartvorbereitenden Wettkämpfen eine Seite mit Hinweisen und Erläuterungen zu den
Fähigkeiten und vor jeder einzelnen Anforderung "Lern- und Ausbildungsziele" formuliert.
Die Inhalte des STB-Kindercups dürften für nahezu alle 6 bis 10-jährigen Kinder allein zu
bewältigen sein, auch wenn sie nur einmal pro Woche üben. Der Wettkampf ist leicht zu
organisieren und kann auch von Nichtfachleuten vermittelt und bewertet werden.
Wettkämpfe für Kinder
Die wichtigste "pädagogische Botschaft" die Eltern und Trainer ihren Kindern über die Teilnahme
an Wettkämpfen für ihren Lebensweg vermitteln können, lautet:
"Kinder können bei Wettkämpfen lernen, dass sie niemals Verlierer sind, wenn sie sich
mit allen Kräften einsetzen (KRÜGER/SCHARENBERG)."
- Leistungsfähigkeit
Kinder müssen Möglichkeiten haben, ihr Bewegungskönnen und ihre eigene
Leistungsfähigkeit zu erfahren und zu entwickeln. Dies können sie an sich selbst durch üben
und im Vergleich mit anderen Kindern erleben.
- Leistungsbereitschaft
Die Entwicklung der Kinder zur Leistung orientiert sich je nach Neigung, Veranlagung,
Erziehung und Umgebung an drei Größen:
• am Erfolg für sie selbst und an der Bewältigung von Aufgaben
• beim Erfolg über andere, als Sieger der Beste zu sein
• im Erfolg für und mit anderen, als soziales Verhalten
- Leistungstransfer
Die Ausbildung der Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit bei Kindern ist als Transfer auch
ein wichtiger Erziehungsfaktor, damit sie sich später als Erwachsene in unserer
Leistungsgesellschaft bewähren und behaupten können.
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